Donnerstag, 30. Juni 2016

Sehnsüchtig erwartet



Nachdem wir in der vergangenen Woche den Gruppenbesuch am Nachmittag aufgrund der hohen Temperaturen (35°C) abgesagt hatten, wurde Leo heute besonders sehnsüchtig erwartet.
Als wir 20 Minuten vor Beginn  (auf der kleinen Vorab-Gassi-Runde)  vor dem Seniorenzentrum auf den Heimleiter trafen, rief er mir zu, dass wir bereits erwartet werden und er schon mehrfach gefragt wurde, wann denn der Hund kommt…
Im Gruppenraum erwarteten uns dann 9 Bewohner(innen). Frau R. und Frau Sch. hatten wieder ein paar Apfelstückchen für Leo geschnippelt. Frau M. hatte diesmal eine Scheibe Brot in der Jackentasche – zum Glück keine Schokolade oder Schokoladenkekse…  Da schaue ich inzwischen genau hin.
Die Stimmung in der Gruppe war ganz entspannt. Nach dem obligatorischen Ballspiel zu Beginn wurde heute zum ersten Mal durch die Bewohner(innen)  um die Anzahl der Leckerlis gewürfelt, die sie Leo dann geben konnten – nachdem er den Würfel apportiert hat. Erstaunlicherweise würfelten die meisten tatsächlich eine 5 oder 6! Leo hat das Spiel dann auch ganz schnell kapiert…;-)




Nach dem Gruppenbesuch brachten wir diesmal Frau Z. zurück in ihre Hausgemeinschaft. Dort trafen wir auf Frau M., die sehr enttäuscht war, dass sie den Gruppenbesuch verpasst hatte. Ich tröstete sie ein wenig und versprach, auf jeden Fall in der nächsten Woche wieder bei ihr vorbeizuschauen.

In der Eingangshalle trafen wir dann noch auf Herrn W. und seine (erwachsene) Enkelin. Herr W. befindet sich für 2 Wochen in der Kurzzeitpflege. Er wirkte sehr traurig. Als seine Enkelin von seinem früheren Hund sprach, der genauso groß wie Leo war und die gleiche Farbe, aber längeres Fell hatte, lächelte er und streckte die Hand nach Leo aus.  Und auch als Leo Apfelstückchen von seinem Handrücken schlabberte, lächelte er.  Ich erzählte ihm, dass wir jeden Donnerstag zu Besuch kommen – so auch in der nächsten Woche….

Freitag, 24. Juni 2016

35°C - es ist sooo heiß….



Einerseits, weil ich am Donnerstagnachmittag zu einem Vortrag (über Kindertrauerarbeit) war, und andererseits aufgrund der hohen Temperaturen (35°C!) haben wir unseren Besuch im Seniorenzentrum diesmal erstmals auf den Freitagvormittag, 9:00-10:30 Uhr, verlegt.  Zum Glück waren die Temperaturen dort (noch) relativ erträglich.
 Mit der verantwortlichen Ergotherapeutin hatte ich vorab besprochen, dass Leo und ich diesmal 2-3 Einzelbesuche durchführen und schauen, wen wir auf dem Weg durchs Haus so treffen, um evtl. noch einen kleinen Plausch zu führen.
Schon beim Betreten des Hauses merkte ich, dass am Vormittag doch wesentlich mehr Betriebsamkeit herrscht, als am späten Nachmittag. Einige Mitarbeiter(innen), die Leo bisher nur vom Hörensagen und Fotos kennen, freuten sich, ihn auch mal „live“ zu sehen.
Zuerst gingen wir in die Hausgemeinschaft von Frau A. Sie saß noch im Gemeinschaftsraum beim Frühstück. So setzte ich mich mit Leo etwas abseits in eine kleine Sitzecke und wartete etwas. Drei Bewohnerinnen am Nachbartisch von Frau A. erzählten währenddessen einer neuen Bewohnerin und deren Sohn, wer Leo sei. Der Sohn outete sich als „bekennender Hundehasser“ (blieb dabei aber freundlich!). Daraufhin erklärten sie ihm, dass Leo aber speziell ausgebildet, gut erzogen und ganz lieb sei. Na ja, so ganz überzeugte ihn das noch nicht…
Inzwischen war Frau A. mit dem Frühstück fertig und wurde in ihrem Rollstuhl zu uns geschoben. Sie freute sich sehr über den Überraschungsbesuch, streichelte und fütterte Leo und wir sprachen über die Sommerhitze, die Mensch und Hund zu schaffen macht. Für Leo war es etwas schwierig, sich auf Frau A. einzulassen, weil ringsum das Geschirr klapperte und viel Bewegung war. Nach einiger Zeit verabschiedeten wir uns und gingen in die benachbarte Wohngemeinschaft.
Dort trafen wir im Gemeinschaftsraum auf Frau Z., die sich ebenfalls sehr freute, als sie Leo plötzlich sah. Wir unterhielten uns ein wenig und sie fütterte und streichelte Leo ebenfalls. Auf meine Frage, wo denn Frau M. sei, sagte Frau Z., dass es ihr nicht so gut ginge – sie bekommt aufgrund der hohen Temperaturen schlecht Luft. Als ich dann mit Leo in ihrem Zimmer vorbeischaute, war die Freude (beiderseits!) dennoch groß. Frau M. meinte, dass sie bei dieser schönen Abwechslung gleich ihre Schmerzen vergesse. Sie erzählte ganz viel – wie es ihr geht, über ihre Familie, ihre Katzen, über das Seniorenzentrum….. Und Leo? Der war plötzlich im absoluten „Schmusemodus“! Er kuschelte am Bettrand mit Frau M. und ließ sich sogar irgendwann neben dem Bett auf den Rücken sinken – alle viere von sich – und streicheln, so gut es Frau M. vom Bett aus gelang. Insgesamt waren wir bestimmt eine halbe Stunde bei Frau M. – es war ein sehr schöner Besuch. Auf dem Weg nach draußen trafen wir dann noch auf zwei Angehörige, die Physiotherapeutin, die für Leo sogar kurz ihren Patienten verließ, sowie Frau O. und Frau R., die uns am Vortag schon vermisst hatten. Ich versprach, in der kommenden Woche wieder wie gewohnt am Donnerstagnachmittag zum Gruppenbesuch zu kommen - wenn es nicht allzu heiß sei.