Heute probierte ich bei unserem Gruppenbesuch im Seniorenzentrum
ziemlich spontan eine neue, ganz unspektakuläre „Aktivität“ aus. Ich breitete
auf einer Decke Utensilien aus, die ein Hund braucht: Fressnapf, Wassernapf,
Halsband, Leine, 2 Spielzeuge, Bürste, Maulkorb, Handtuch… #
Dann ließ ich Leo die Dinge einzeln bringen, erzählte 1-2 Sätze dazu und reichte die Gegenstände in die Runde. Die Bewohnerinnen warfen die Spielzeuge und fütterten Leo aus dem Fressnapf – und einige wollten auch kurz die Leine halten. Ich erklärte auch, dass Leo es überhaupt nicht mag, gebürstet zu werden – und ließ dies auch nicht zu. Abschließend ließ ich Leo die Utensilien aufräumen, d.h. in eine Kiste bringen. Die Gruppe (11 Bewohnerinnen) war heute schon von Beginn an besonders ruhig und - bis auf 2 Bewohnerinnen - fast wortlos. Ich hatte mir mehr Reaktionen und Gespräche erhofft und merkte einmal wieder, wie schwierig es sein kann, mit dem Hund und irgendwie passenden Aktivitäten auf so ganz unterschiedliche körperliche und geistige Verfassungen der Bewohnereinzugehen….
Am Ende des Gruppenbesuchs begleiten Leo und ich meist noch 1-2
Bewohner(innen) im Rollstuhl zum Fahrstuhl. Diesmal war dies Frau B. Sie ist
nun bereits seit einiger Zeit bei jedem unserer Gruppenbesuche dabei. Sie kann
kaum noch sprechen und ist auch (fein)motorisch sehr eingeschränkt, aber man
merkt deutlich, dass sie jeden noch so kurzen Kontakt mit Leo genießt und sich
dafür richtig anstrengt. Manchmal murmelt sie dann plötzlich ein paar Worte. Heute
hat sie auf dem Weg zum Fahrstuhl sogar Leos Leine gehalten und wirkte dabei
total glücklich. Sie mochte die Leine kaum wieder loslassen….