Wie jeden Donnerstag waren Leo und ich auch heute –
Himmelfahrt – zu Besuch im Seniorenzentrum. Leo wurde um 16:00 Uhr erwartet –
wie an jedem anderen Donnerstag auch. Frau R. wartete schon vor dem Eingang mit
ihrem Rollator und rief nach Leo, sobald sie ihn sah. Zusammen gingen wir in
den Gruppenraum, in dem bereits 9 Bewohnerinnen im Halbkreis saßen. Während ich
sie begrüßte und den Wassernapf bereitstellte kamen noch 2 weitere hinzu.
Nach der Begrüßungsrunde mit der Apfel-Schale von Frau Sch. spielten wir Ball, erwürfelten Leckerlis und Leo brachte/apportierte den Bewohnern verschiedene Spielzeuge. Die Stimmung war ganz entspannt.
Nach der Begrüßungsrunde mit der Apfel-Schale von Frau Sch. spielten wir Ball, erwürfelten Leckerlis und Leo brachte/apportierte den Bewohnern verschiedene Spielzeuge. Die Stimmung war ganz entspannt.
Nach dem Gruppenbesuch trafen wir im Flur auf eine
Bewohnerin im Rollstuhl, die noch nicht lange im Seniorenzentrum ist. Sie
begrüßte Leo freudig und erzählte mir dann aber mit Tränen in den Augen, dass
sie ja so enttäuscht sei. Ihr Sohn sei zu Besuch gewesen – und als sie ihn
gefragt habe, wann er sie wieder nach Hause bringt, hätte er gesagt, dass sie
jetzt für immer hier bleiben müsse. Sie war völlig geschockt. Sie hätte doch so
eine schöne Wohnung. Das ginge doch so nicht. Morgen würde sie ein Auto
anhalten, sich nach Hause bringen lassen und die Polizei rufen… Ich versuchte,
sie zu beruhigen und Verständnis zu zeigen. Mehr konnte ich nicht tun. Das hat mich sehr bewegt. Aus
eigener familiärer Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, an den Punkt zu
kommen, zu entscheiden, ob und wie lange eine Versorgung zu Hause noch gewährleistet werden kann….