Donnerstag, 28. April 2016

Frau A. erzählt…



Auch heute ist Leo wieder freudig ins Seniorenzentrum spaziert und schnurstracks in den Gruppenraum gelaufen, um die Bewohner(innen) zu begrüßen. Seitdem immer öfter Bewohner Leckereien (extra selbst geschnittene Apfelstückchen, einen Keks, ein paar Salzstangen….) dabei haben, „prüft“ er natürlich auch erst mal, wo diesmal „was zu holen“ ist ;-)…
Insgesamt waren 7 Bewohnerinnen und 2 Bewohner dabei. Beim Ballspiel, Füttern über den Schuhanzieher, Werfen auf den Zielteppich und Verstecken des mit Fleischwurst gefüllten Futterdummys hatten wieder alle sichtlich Spaß und besonders beim Zielwurfteppich strengten sich alle richtig an, um die „3“ zu treffen und somit Leo 3 Leckerlis geben zu können.
Dann ging es zum Einzelbesuch am Bett von Frau A. Ich hab mal in meinen Aufzeichnungen nachgesehen: es war heute unser 21. Besuch bei ihr am Bett. Bis auf wenige Male, an denen sie schlief und/oder zu erschöpft war, freute sie sich jedes Mal sehr. Sie strahlte und kicherte, wenn Leo die Leckerlis aus ihrer Hand kitzelte. Auf meine Fragen, hat sie meist nur genickt oder den Kopf geschüttelt. Nur ab und zu sprach sie ein paar kurze (schwer verständliche) Sätze.
Heute war das anders! Unglaublich: Frau A. erzählte fast unentwegt – auch wenn ich nicht viel verstanden habe. Ich glaube, es ging um die Tiere, die sie früher hatte: Katzen und Hasen. Und sie sprach immer wieder Leos Namen. Selbst als wir uns für heute verabschiedeten, „erzählte“ sie noch weiter – so fiel es heute besonders schwer zu gehen.

Donnerstag, 21. April 2016

Das wichtige Drumherum



Nachdem Leo sich vor knapp einer Woche eine Verletzung an der Kralle zugezogen hat, war zunächst nicht ganz klar, ob wir heute den Besuchsdienst wahrnehmen können. Aber da er – seit dem Kappen der gespalteten Kralle - seit ein paar Tagen sichtlich wieder schmerzfrei war, stand dem nichts im Weg. Sicherheitshalber trägt er draußen noch einen Pfotenschutzschuh, damit die Kralle nachwachsen kann.
Vor und nach jedem Besuch im Seniorenzentrum gibt es einen kleinen Spaziergang im naheliegenden kleinen Wäldchen:

Leo spazierte dann wieder freudig ins Seniorenzentrum und begrüßte die wartenden Bewohnerinnen. Die Gruppe bestand diesmal aus (nur) 10, uns bereits gut bekannten, Bewohnerinnen. Erfreulicherweise war auch die liebe Frau M. (91 J.) nun wieder dabei. Ganz in Ruhe kamen diesmal der Zielwurfteppich und der Schuhanzieher in Aktion. Und dann gab es für Leo einen neuen Futterdummy, erstmals gefüllt mit Fleischwurststückchen, der bei den Bewohnerinnen versteckt wurde. Das kam sowohl bei Leo als auch bei den Bewohnerinnen richtig gut an :-):


Zwischendurch steht natürlich bei jedem Besuch jederzeit der Wassernapf zur Verfügung.

Nach dem Gruppenbesuch trafen wir im Flur auf Herrn G. (den „englischen Lord“) und Herrn M. Beiden freuten sich sehr, Leo zu sehen. Besonders Herr G. machte einen richtig guten Eindruck auf mich – nachdem er in den letzten Wochen mehrmals weinte, wenn wir ihm begegneten.
Beim Einzelbesuch am Bett von Frau A. gab es dann für Leo die restlichen Fleischwurststückchen. Frau A. lacht wieder herzlich, wenn Leo diese aus ihrer Hand „kitzelte“. Und sie hatte auch viel Spaß daran, ihn durch den Leckerli-Schlauch zu füttern – auch wenn es ihr recht schwerfiel, die Leckerlis ins obere Ende zu stecken. Natürlich half ich ihr dann dabei.

Donnerstag, 14. April 2016

14.04.16



Heute nahmen am Gruppenbesuch „nur“ 11 Bewohner(innen) teil – davon kannten wir 2 Bewohner und eine Bewohnerin noch nicht. Die Gruppe war sehr ruhig und  Leo war heute irgendwie ziemlich unkonzentriert. Selbst der begleitenden Betreuungsassistentin fiel das auf. Na ja, Leo war sehr auf Frau M. fokussiert, die stets kleine Leckereien  für ihn dabei hat….. Erstaunlicherweise sind die anderen Bewohner darüber gar nicht böse, sondern haben vollstes Verständnis für den Hund…
Ich beließ es daher heute beim Ballspiel, Leckerlischlauch und Schnupperteppich–   den Zielwurfteppich, der viel Konzentration erfordert, ließ ich weg.
Nach dem Gruppenbesuch schaute ich wieder bei  Frau M. vorbei.
Sie saß im Gemeinschaftsraum beim Abendessen – und nicht nur sie, sondern auch die anderen freuten sich, dass  Leo vorbeischaut. 
Frau M. bedankte sich für unseren Besuch und war etwas traurig, dass sie den Gruppenbesuch verpasst hatte. Sie erzählte mir, dass sie ja nun schon 91 Jahre alt und langsam etwas „lebensmüde“ sei…. Obwohl sie sich doch nicht beklagen könne. Sie hätte doch alles. Und anderen würde es viel schlechter gehen…  Ich war sehr gerührt.  Leo wiederum war von den Wurst- und Käseschnittchen sehr abgelenkt… 

Donnerstag, 7. April 2016

Schon ein Jahr



Seit gut einem Jahr besuchen Leo und ich inzwischen ehrenamtlich „unser“ Seniorenzentrum. Und wir fühlen uns beide sehr wohl dort! Die Bewohner(innen), die Mitarbeiter(innen), die Räumlichkeiten – es passt! Es macht einfach Spaß, den Bewohner(innen) Abwechslung und Freude zu bringen und ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

 Leo- heute auf dem Weg in "sein" Seniorenzentrum:



Am heutigen Gruppenbesuch nahmen 11 Bewohnerinnen und 3 Bewohner teil – wieder eine ziemlich große Gruppe. Egal, ob Ballspiel, Leckerli-Schlauch oder Zielwurfteppich – alle freuten sich über Leo und warteten wirklich jeweils  geduldig, bis sie dran waren. Und das dauerte bei 14 Bewohnern schon etwas…
Inzwischen muss ich zunehmend aufpassen, was  sie so alles für „Leckereien“ für Leo mitbringen: geschnittenes Obst, Kekse, Salzstangen…  Ja, klar, sie meinen es gut und ich möchte sie nicht vor den Kopf stoßen – aber  zu viel ist zu viel….
Die meist eher wortkarge Frau W. sagte heute zu Leo, dass sie ihn grüßen solle – von ihrem Sohn. Und mich auch. Ich bedankte mich und bat sie, zurück zu grüßen.
Richtig schön war auch, dass Herr G. (der „englische Lord“) wieder am Gruppenbesuch teilnahm. Anfangs meinte er noch, dass er vielleicht nicht die ganze Stunde schaffen würde – aber er war bis zum Ende dabei und wir haben ihn noch ein Stück zu seiner Hausgemeinschaft begleitet.
Dann schauten wir wieder bei Frau M. vorbei. Nach den letzten Besuchen in ihrem Zimmer trafen wir sie diesmal im Gemeinschaftsraum  - in Erwartung auf das Abendessen. Sie freute sich sehr, dass wir wieder vorbeischauen. Ich mag sie unheimlich gern. Sie ist immer so wohlwollend und positiv - egal, wie es ihr gerade geht.
Frau A. war heute wieder sehr müde und erschöpft. Aber sie wollte Leo füttern und streicheln. Und sie lächelte wieder, als es beim Füttern in ihrer Hand kitzelte. Aber schon nach wenigen Minuten fielen ihr vor Erschöpfung  die Augen zu…

Im Anschluss an den Besuchsdienst hatten wir noch ein sehr nettes, ausführliches Gespräch mit der Fachleitung/Ergotherapeutin. Dieser Austausch in regelmäßigen Abständen (alle 2-3 Monate) tut einfach allen Beteiligten richtig gut.