Samstag, 31. Oktober 2015

Kleines Geschwistertreffen

Heute gab es bei strahlendem Herbstwetter ein Treffen mit Leos Schwestern Amy und Cookie am südlichen Stadtrand von Berlin. Wir machten einen ausgiebigen Spaziergang durch Wald und Feld inklusive Abkühlung im Fließ. Auch ein paar Dummys durften die drei suchen. Und zwischendurch haben sie sich die Bäuche unter den herrlichen alten Birnenbäumen, die den Weg säumten vollgeschlagen. Zwei- und Vierbeiner hatten reichlich Spaß!






Donnerstag, 29. Oktober 2015

Der Leckerli-Schlauch



Als wir heute im Seniorenzentrum eintrafen und ich noch kurz mit der Pflegedienstleitung sprach, kamen uns drei Bewohnerinnen, die zum festen „Stamm“ der Gruppe gehören, in einiger Entfernung im Gang entgegen. Als Leo sie erkannte, lief er ihnen freudestrahlend und mit dem ganzen Körper wackelnd entgegen. Im Laufe der folgenden Besuchsstunde erzählten zwei von ihnen immer wieder, wie schön sie es fanden, dass Leo sie bereits von weitem erkannt und so freudig begrüßt hat.
Wir gingen gemeinsam in den Gruppenraum. Insgesamt nahmen diesmal 9 Bewohner(innen) teil. Drei von ihnen waren in der vergangenen Woche erstmals dabei und freuten sich – wie die anderen auch - sichtlich über den erneuten Besuch von Leo.
Nach der Begrüßungsrunde, Ball- und Hütchenspiel versuchte ich diesmal wieder etwas Neues: den „Leckerli-Schlauch“. Weder Leo noch die Bewohner(innen) kannten ihn bisher – und ich war mir nicht sicher, ob er „ankommt“. Er kam an! Die Bewohner(innen) hatten sichtlich Spaß daran, die Leckerlis am oberen Ende in das Schlauchstück zu stecken – für einige war es gleichzeitig eine gute Feinmotorik-Übung. Und Leo hat schnell begriffen, wo die Leckerlis wieder zum Vorschein kommen ;-). Nur als eine Bewohnerin plötzlich durch den Schlauch pustete, war Leo irritiert. Das war ihm sichtlich unangenehm – er wollte ihr den Schlauch abnehmen und zu mir bringen. Ich hab ihr erklärt, dass Leo das nicht mag. Dafür hat sie ihm gleich eine Hand voll Leckerlis gegeben!
Auf jeden Fall hat der „Leckerli-Schlauch“ sich bewährt und wird wieder zum Einsatz kommen!


Donnerstag, 22. Oktober 2015

Neuer Besucherrekord



Bei unserem heutigen Besuchsdienst im Seniorenzentrum wurde ein neuer „Besucherrekord“ aufgestellt: der Stuhlkreis im Gruppenraum füllte sich zusehends und musst immer wieder vergrößert werden. Es nahmen diesmal 12 Bewohner(innen), 2 Besucher(innen) und eine Betreuungsassistentin teil. Zwei Bewohnerinnen und zwei Bewohner waren erstmals dabei.
Für Leo ist es wichtig, dass der Stuhlkreis nicht zu eng ist und dass es einen „Ausgang“ gibt. Er braucht die Möglichkeit, ab und zu aus dem Kreis heraus zu laufen, im Raum zu schnuppern und aus seinem Wassernapf zu trinken.
Es war schon eine kleine Herausforderung, in einer Dreiviertelstunde 12 Bewohner(innen) unterschiedlichster Verfassung möglichst gleichmäßig den Kontakt zu Leo zu ermöglichen. In der Begrüßungsrunde geht das meist noch ganz gut – obwohl am Ende der Runde schon die (neue) Bewohnerin vom Anfang der Runde unruhig wurde.
Schwieriger wurde es noch beim Ballspiel: alle wollten den Ball zu Leo werfen und freuten sich, wenn er ihn zu ihnen bringt. Wir versuchten es meist reihum, aber entweder rief ihn ein(e) Bewohner(in) zwischendrin zu sich – oder er selbst entschied, mit dem Ball zu jemand anderem zu gehen…. Da ist Flexibilität von allen gefragt ;-).
Auch den Futterdummy bei allen Bewohner(innen) einmal zu verstecken und zu suchen, forderte Leo und mich reichlich. Zur Auflockerung gab es zwischendurch wieder das Versteckspiel der Leckerlis unter 6 bunten Zahnputzbechern inklusive abschließendem Einsammeln der Becher durch Leo.
Erstmals wurde diesmal Leos „Seniorenheimration“ aus Apfel- und Möhrenstückchen knapp. Ich musste noch einige für den Einzelbesuch bei Frau W. am Bett „retten“.
Sie freute sich wie immer sehr. Erstmals seit längerem fütterte sie Leo auch wieder selbst und er sprang auch kurz auf ihr Bett. Aber für einen Besuch AUF dem Bett sind 30 kg Hund einfach ziemlich viel. So viel Platz muss erstmal da sein – ohne den Besuchten an irgendeiner Stelle zu „(er)drücken“.
Frau W. liegt nun bereits schon seit mindestens 4 Jahren im Bett und lehnt jeden Versuch der Mitarbeiter vehement ab, sie mithilfe eines Rollstuhls o. ä. zu aktivieren. Als wir uns heute - bis zum nächsten Donnerstag - verabschiedet haben, meinte sie plötzlich, dass sie uns dann schon im Eingangsbereich erwarten würde. Ich habe ihr vorgeschlagen, dass wir ja auch eine kleine Runde mit dem Hund spazieren gehen könnte. Den Vorschlag fand sie toll – alle Hunde würden schließlich gern spazieren gehen! Aber ob es dazu tatsächlich kommt!?

Freitag, 16. Oktober 2015

Leo auf dem Laufsteg ;-)



Wieder ein verregneter Besuchsdienst-Tag. Es regnete so stark, dass ich den kleinen Vorab-Spaziergang im Wäldchen mit Gummistiefeln absolvierte. Dementsprechend durchnässt war Leo und ich brauchte unter dem Vordach des Seniorenzentrums zwei Handtücher um ihn sauber und trocken zu bekommen. Die Bewohner schauten uns dabei durch die Fensterscheibe des Gruppenraums zu und freuten sich über Leos Gezappel beim Abtrocknen.
Im Gruppenraum erwartete uns eine kleine Überraschung. Die Betreuungsassistentin hatte die Stühle diesmal nicht im Halbkreis sondern in zwei Reihen, wie eine Gasse aufgestellt. Leo fand das gar nicht merkwürdig – er begrüßte alle wie immer. Insgesamt waren 8 Bewohnerinnen ( 5 davon „Stammgäste“) und ein Bewohner sowie eine Besucherin und die Betreuungsassistentin anwesend.
Nach der Begrüßungsrunde begannen wir wieder mit dem Ballspiel. Leo schien die Gasse dabei sogar zu gefallen – er nutzte sie beim Ballspiel förmlich als „Laufsteg“ und spazierte immer wieder stolz mit seinem Ball die ganze Gasse entlang. Ich nutzte dann auch die volle Länge der Gasse für die Hütchen (bunte Zahnputzbecher), unter denen Futter versteckt wurde. Lustig war, dass Leo diesmal danach bereits ganz von allein anfing, die Becher wieder einzusammeln und zu mir zu bringen. Viel Spaß machte den Bewohnern dann auch wieder das Verstecken und Suchen des Futterdummys durch Leo unter ihren Jacken und Pullovern. Der neue Bewohner war ganz begeistert, wie gut Leo „dressiert“ ist und erzählte von seinem schwarzen Hund Harras. Die Besucherin wollte wissen, ob Leo ein Therapiehund ist. Ich erklärte ihr den Unterschied zwischen Therapie- und Besuchshunden.
Und dann war die Stunde auch schon wieder vorbei – und wir besuchten noch unsere Frau W. in ihrem Zimmer. Die Freude war wieder groß. Irgendwann meinte sie: „Wie der guckt! Die Augen! Die gehen mir bis ins Herz!“ Ja, das kann er gut! ;-)


Dienstag, 13. Oktober 2015

Leo ist jetzt geprüfter Besuchs- und Therapiebegleithund!

Nach erfolgreich bestandenem Eignungstest am 28.02.15, Schulungen für den Einsatz in sozialen Einrichtungen und 6 Monaten erfolgreichem (und vor allem lehrreichem) Einsatz im Seniorenzentrum darf sich Leo jetzt „geprüfter Besuchs- und Therapiebegleithund“ von Leben mit Tieren e. V. (www.lebenmittieren.de) nennen!
„STOLZ SEIN“

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Der erste verregnete Besuchstag



Seit über 6 Monaten besuchen Leo und ich nun schon das Seniorenzentrum. Und – kaum zu glauben – zum ersten Mal machten Leo und ich die kleine Gassi-Runde vor dem Besuch im Regen, so dass ich ihn unter dem Vordach am Eingang des Seniorenzentrums erst noch säubern und abtrocknen musste.
Am Eingang trafen wir auf Frau G. und gingen mit ihr gemeinsam in den Gruppenraum. Dort erwarteten uns diesmal bereits 6 Bewohner(innen). Leo begrüßte sie gleich erst einmal „Schwanz wedelnd“ und „Po wackelnd“. Währenddessen stellte ich den Wassernapf bereit und Frau Schm. und Frau D. trafen in Begleitung einer Betreuungsassistentin ein.
Es folgten die Begrüßungsrunde mit Möhren- und Apfelstückchen und das Ballspiel. Dabei gab es fast ein wenig „Streit“ unter den Bewohner(innen), weil es einigen nicht schnell genug ging, bis andere den Ball warfen oder weil manch einer dabei „Spielchen mit Antäuschen“ machte, wozu andere meinten, sie sollen den Hund nicht „vera…..schen“ ;-) Der nette Herr R. meinte nur: „In der Ruhe liegt die Kraft!“ und dann wieder mehrmals: „Hund müsste man sein!“ Er hat sooo einen netten Humor, dass immer wieder alle lachen müssen. Frau Ru. hat erneut kein Wort verloren und fütterte weiterhin seeehr vorsichtig, aber mein Empfinden ist, dass sie den Hundebesuch sehr genießt und an den verschiedenen Spielen zunehmend ohne Hemmung teilnimmt. Frau M. und Frau G. haben wieder von ihren Hunden erzählt, die sie früher in der Familie hatten. Frau R. teilte jedes Leckerli in noch kleinere Stücke und ließ Leo sie einzeln in ihren Händen suchen. Frau O. ist die fitteste in der Runde – ihr dauerte es öfter zu lange, bis sie wieder „dran“ ist…  Frau H. ist unglaublich kitzlig, wenn Leo die Leckerlis aus ihren Händen futtert. Frau Schm. überschlägt sich anfangs immer vor Begeisterung über Leo („Da ist ja mein Schatzi, mein Hasi! Ist er nicht süüüß! Gib Küßchen!“ usw.) Irgendwann verliert sie jedoch die Geduld und geht mit ihrem Rollator im Garten die Katzen füttern.
Nach der Erfahrung aus dem letzten Besuch verlief das Spiel mit dem Würfel besser. Jeder konnte zweimal würfeln und Leo – je nach Würfelergebnis - 1 bis 4 Leckerlis geben oder Sitz bzw. Platz machen lassen. Und Leo hat dann irgendwann auch verstanden, dass er den Würfel NICHT apportieren soll! Zum Schluss gab es dann noch das beliebte Verstecken des Futterbeutels unter den Jacken/Pullovern – wobei einige Bewohner(innen) Leo immer gern bei der Suche helfen und ihm Hinweise geben….;-)
Am Ende des Gruppenbesuchs gab es Beifall für Leo. Wie in der vergangenen Woche brachten wir die „stille“ Frau Ru. noch in ihrem Rollstuhl in ihre Wohngemeinschaft. Dort trafen wir auf Herrn G. (der „englische Lord“) -er versprach, in der nächsten Woche wieder zum Gruppenbesuch zu kommen.
Während des Einzelbesuchs bei Frau W. „vermisste“ Leo sichtlich die Leberwurst-Stulle, die er beim letzten Mal von ihr bekommen hatte ;-). Aber diesmal gab es noch kein Abendbrot! Dafür warf sie mehrmals den Ball, obwohl ihr dies sichtlich schwer fiel. Dann stellten wir noch fest, dass wir wohl beide eine „Hunde-Macke“ haben und uns deshalb so gut verstehen ;-). Und wir verabredeten uns fest für den Donnerstag in der nächsten Woche….

Freitag, 2. Oktober 2015

01.10.2015 Der Würfel-Versuch...



Und schon wieder ist eine Woche vorbei – und es ist Hundebesuchstag im Seniorenzentrum!

Gleich beim Eintreffen begegneten wir in der Eingangshalle Herrn G. (dem „Lord“) und seiner Besucherin. Er rief Leo zu sich und stellte ihn seiner Begleitung vor. Sie sagte: „Ach, Du bist der Leo! Ich hab schon so viel von Dir gehört!“ Herr G. erzählte ihr, dass Leo aber leider meist nur zu den Frauen geht und nicht zu ihm. Na ja, er sei ja ein Mann – da könne er das schon verstehen ;-). Ich versuchte wieder, ihn damit zu trösten, dass Leo einfach irgendwie besonders großen Respekt vor ihm habe – und das stimmt auch!

Nun mussten wir uns aber beeilen, denn die Gruppe (7 Bewohner/innen) wartete schon und zwei weitere kamen noch hinzu. Bis auf eine Bewohnerin, die erstmals dabei waren, gehörten alle bereits zum festen „Stamm“.
Es folgten die Begrüßungsrunde, das obligatorische Ballspiel und das Verstecken von Leckerlis in Hosen- und Pullover-Falten. Die Stimmung war ausgesprochen locker und fröhlich – wozu besonders der liebe Herr R. mit netten Sprüchen beitrug (z. B. „Ach ja, Hund müsste man sein!“ oder „Der Hund hat´s gut - der bekommt sein Abendbrot! Wir nicht!“ und zum Ende: „Alles hat ein Ende…“).
Auch am Hütchen-Spiel hatten alle Spaß – besonders, wenn Leo die Hütchen (bunte Zahnputzbecher) am Ende einsammelt und zu mir bringt.
Dann wollte ich noch etwas Neues ausprobieren. Ich habe einen Würfel mit Bildern von Leo im Sitz und Platz, Bildern von 1, 2, 3 Leckerlis sowie dem Bild von einem Ball gestaltet (s. Fotos). Die Bewohner sollten nacheinander würfeln und  - je nachdem, welches Bild oben liegt – Leo ins Sitz oder Platz bringen oder ihm 1, 2 oder 3 Leckerlis geben oder den Ball apportieren lassen. Leider zeigte sich, dass das von mir „didaktisch“ nicht gut vor- und aufbereitet war, so dass Leo, die Bewohner/innen und letztlich auch ich etwas überfordert waren. Leo dachte, er soll den Würfel apportieren. Die Bewohner dachten das teilweise auch. Und als dann auch noch der Ball dazu ins Spiel kam, wusste Leo gar nicht mehr, was er tun soll. Fazit: das Würfelspiel muss ich noch mal komplett überdenken, den Ball da herausnehmen und das Spiel auf keinen Fall zum Ende der Stunde durchführen. Ich werden berichten, wie das beim nächsten Versuch klappt!