Donnerstag, 24. September 2015

24.09.2015



Unser Besuchsdienst begann heute ziemlich „unruhig“. Als wir ankamen erwarteten uns drei Bewohnerinnen. Während ich den Wassernapf auf einem Handtuch bereitstellte, trafen weitere drei ein. Und als wir bereits unsere Begrüßungsrunde begonnen hatten, kamen nach und nach noch vier weitere dazu. Frau De. wollte leider (aufgrund ihrer fortgeschrittenen Demenzerkrankung sehr unruhig) nach wenigen Minuten wieder gehen und wurde von der Ergotherapeutin und Leitung des Betreuungsteams begleitet…
Leo war durch die Unruhe heute anfangs verunsichert – der gewohnte Ablauf in der Begrüßungsrunde kam etwas durcheinander…. Aber spätestens beim Ballspiel war die Unsicherheit verflogen. Das Fangen und Apportieren des Balls liebt er einfach!  Meine Aufgabe war es dabei, möglichst alle 9 Bewohner(innen) gleichmäßig einzubeziehen -gar nicht so einfach!
Frau Ru. War -wie immer -  besonders ruhig. Sie sagte kein Wort, fütterte sehr vorsichtig, warf aber gern den Ball. Herr R. freute sich über jeden kleinen Kontakt zu Leo, nickerte zwischendurch kurz ein und freute sich beim Erwachen, dass Leo noch da ist ;-)  Frau G. findet ihn immer „wunderhübsch“ und glaubt, dass er ein Hovawart ist – wie ihr früherer Familienhund „Eik von den drei Seen“. Frau Ra. hat ein besonderes „Händchen“ und genießt das Füttern und Verstecken von Futterstücken.
Der „englische Lord“ Herr G. ruft Leo immer öfter zu sich und lässt ihn vor dem Füttern Sitz oder Platz machen. Leo hat sehr großen Respekt vor ihm…
Mit Hilfe der Bewohner(innen) versteckten wir dann noch  den Futterbeutel jeweils unter dem Pullover oder am Rollstuhl. Und zum Abschluss suchte Leo noch Leckerlies unter 5 verschiedenen farbigen Bechern, sammelte die Becher ein und brachte sie mir. Die Zeit verging dann so schnell, dass wir das Ende des Besuchsdienstes fast verpasst hätten -  aber die Abschlussrunde mit Apfel- und Möhrenstücken musste noch sein!
Eine Stunde war vorbei und Leo sichtlich k.o. – so dass wir diesmal auf den Einzelbesuch am Bett verzichtet haben.
Auf dem Weg nach draußen kam noch eine Pflegerin mit einer kleinen Schachtel Hundefutter, die sie extra für Leo mitgebracht hatte, zu uns. Da war Leo plötzlich wieder fit, machte unaufgefordert „Sitz“ und setzte seinen „unwiderstehlichen“ Blick auf… ;-)  Armer, hungriger Bursche!

Donnerstag, 17. September 2015

Ganz anders



Heute verlief der Besuchsdienst ganz anders als sonst. Der Gruppenbesuch im Gemeinschaftsraum fiel aus, weil alle mit den Vorbereitungen für das morgige Herbst-Fest beschäftigt waren.
Deshalb sollten wir diesmal 2-3 Einzelbesuche durchführen.
Begrüßt wurden wir aber zunächst von der Pflegedienstleiterin und einem kleinen ca. 1,5 jährigen Jungen, der Leo gegenüber ganz unbefangen war. Das interessanteste an der Begegnung für Leo war allerdings das Brötchen in der Hand des Kleinen ;-). Das durfte er natürlich nicht haben  - aber er konnte kurz den „Staubsauger“ spielen und ein paar Brocken vom Boden auflesen.
Auf dem Weg zu Frau W. trafen wir im Flur auf Herrn G. (den „englischen Lord“). Er freute sich, Leo zu sehen und wir wechselten ein paar Worte  - und Leckerlis ;-).
Leo wirkte zunächst etwas „irritiert“, weil wir nicht – wie üblich – in den Gruppenraum gingen….Stattdessen gingen wir zu Frau W. (94) in ihr Zimmer ans Bett. Sie wirkte sehr überrascht und war dann richtig erfreut über unseren Besuch. Sie liebt Hunde so sehr! Sie sagt immer, sie hätte eine „Hunde-Macke“. Leo sprang für ein paar Minuten zu ihr aufs Bett. Sie schaute ihn an und kommentierte seine Mimik. Füttern wollte sie ihn nicht – dann müsse sie ja wieder Hände waschen… Aber sie schaute sich sein Fotobuch mit Bildern von Leo als Welpe, mit seinen Geschwistern, im Urlaub, mit Ball, beim Schlafen etc. an. Dann spielte sie etwas mit dem Schaumstoffball mit ihm – wobei ihr das Werfen etwas schwer fiel. Süß war, wie sie darauf drängte, dass Leo auch genug Wasser bekommt. Ich sollte unbedingt, seine Wasserflasche in ihrem Bad auffüllen. Zum Abschied bedankte sich Frau W. herzlichst für unseren Besuch – sehr rührend!
Danach gingen wir zu Frau A., die ich so besonders entzückend finde. Leider schlief sie fest...
Auf dem Flur trafen wir dann noch auf Frau R., Frau M. und Herrn B. Sie freuten sich sehr, Leo zu sehen. Wir setzen uns alle zusammen in eine Sitzecke – und so kam es dann doch noch zu einem kleinen Gruppenbesuch;-). Sie fütterten Leo - und Frau M. erzählte von dem Hund ihrer Tochter. Auch Herr G. kam noch einmal vorbei, rief kurz nach Leo und fuhr in seinem Rollstuhl wieder davon.
Alles in allem war es ein sehr entspannter Besuchsdienst – besonders weil ich diesmal nicht das Gefühl haben musste, während des Gruppenbesuchs 6-10 Bewohner(innen) irgendwie gleichmäßig gerecht werden zu müssen.

Donnerstag, 10. September 2015

10.09.15

Aus unerwarteten gesundheitlichen familiären Gründen hätte ich es heute fast nicht zum Besuchsdienst geschafft. Der Druck war groß, weil ich wusste, dass sich die Bewohner auf Leo freuen – und ich wollte nicht so ganz kurzfristig absagen…. Zum Glück haben Leo und ich es dann noch gerade so geschafft, pünktlich um 16:00 Uhr im Seniorenzentrum zu sein. Und irgendwie tat die Ablenkung auch gut und ich habe gemerkt, dass wir inzwischen nun schon etwas Routine (im positiven Sinne) haben!
Drei Bewohner(innen)  saßen bereits erwartungsvoll im Gruppenraum, zwei trafen mit uns gemeinsam ein und eine weitere Bewohnerin kam noch hinzu. Es war eine sehr harmonische Gruppe. Frau R., Frau G. und Frau F. gehören inzwischen zum festen „Stamm“ der Besuchshundgruppe. Auch Frau D. war wieder dabei – und sie blieb diesmal wieder, infolge ihrer Medikamentation…, bis zum Schluss. Immer wieder streckte sie die Hand nach Leo aus, streichelte ihn, reichte ihm den Ball, sprach zu ihm.  Auch Herr G., der “englische Lord“ war wieder dabei. Leo hat irgendwie besonderen Respekt vor ihm. Herr G. spürte dies und war etwas enttäuscht, weil Leo sich ihm so vorsichtig annähert. Ich hab ihm erklärt, dass es keine Abneigung sondern Respekt sei, weil Leo spürt, dass er viel Erfahrung mit Hunden hat. Herr G. hat es dann auch mit „Sit“ und „Down“ versucht – was, Dank Handzeichen von mir, auch geklappt hat – und dann war alles gut.
Die Zeit verging so schnell, dass wir fast das Ende der Besuchshund-Stunde verpasst hätten.
Heute wurden Fotos von unserem Besuch im Seniorenzentrum gemacht! Wenn die Einwilligung der Bewohner(innen) vorliegt, können wir vielleicht demnächst endlich mal ein paar Bilder von Leo im Hundebesuchsdienst zeigen.

Donnerstag, 3. September 2015

Donnerstag 03.09.15 – angenehme Temperaturen



Heute waren wir zeitlich etwas knapp dran. Zum Glück hat Leo seine „großen und kleinen Geschäfte“ vor dem Besuchsdienst relativ schnell „erledigt“ ;-).
Als wir im Gruppenraum eintrafen, erwarteten uns 8 Bewohnerinnen, ein Bewohner, eine neue Betreuungsassistentin und eine Praktikantin. Die Temperatur war angenehm und Leo besonders gut drauf. Er lief zur Begrüßung von einer/einem zur/zum anderen – während ich den Wassernapf bereitstellte. Bereits in der Leckerchen-Begrüßungsrunde erstaunte mich Frau D., die diesmal deutlich ansprechbarer und  weniger unruhig war. Zum ersten Mal blieb sie während des gesamten Besuchsdienstes im Raum. Wie sich herausstellte, lag dies an der neuen  Medikamentation…
Besonders erfreulich war die aktive Teilnahme von Frau A. am Gruppenbesuch. In der vergangenen Woche haben wir sie noch am Bett besucht und vor 2 Wochen war sie selbst für den Einzelbesuch am Bett viel zu erschöpft. Frau R. machte ihre üblichen, netten Leckerli-Versteck-Spielchen mit Leo.  Frau G. erzählte wieder von ihrem blonden Hovawart und schwärmte, dass Leo genauso ein Hübscher sei. Frau Schm. freute sich lautstark, dass der „kleine Süße“ wieder da ist – musste dann aber los, um nach ihren Katzen im Garten zu schauen. Herr R. sprach die ganze Zeit kein Wort und verzog keine Miene – fütterte Leo aber und streckte immer wieder die Hand nach ihm aus.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie problemlos sich Leo auf die unterschiedlichsten Bewohner(innen) einstellt.
Am Ende des Gruppenbesuchs fiel es mir wieder schwer, mit Leo – nach dem Einräumen unserer Utensilien - den Raum „einfach so“ zu verlassen. Die Bewohner(innen) saßen noch so geduldig auf ihren Plätzen und machten zunächst keine Anstalten, auf meine Verabschiedung – bis zur nächsten Woche – einzugehen. Ich half dann zwei von ihnen, ihre Rollatoren zu greifen und brachte eine Bewohnerin zurück in ihre WG, in der auch der Einzelbesuch bei Frau W. stattfand.
Am Ende des Besuches wurde ich noch zu einem kurzen Gespräch mit der fachlichen Leitung/Betreuung gebeten. Sie wollte wissen, wie es uns bei den Besuchsdiensten geht und ob wir mit der Situation zufrieden sind. Wir waren uns einig, dass wir die Besuchsdienste bis auf weiteres so fortführen, wie es sich nun – nach fast einem halben Jahr – eingespielt hat. Ende September ist ein ausführliches Reflexionsgespräch geplant, zu dem auch der Heimleiter gebeten werden soll.
Überrascht wurde ich mit einem Blumenstrauß und einer Karte nachträglich zu meinem Geburtstag - wirklich eine sehr nette Geste! :-)

Nach dem Besuchsdienst war Leo diesmal irgendwie total aufgekratzt und tobt mit einem Ball durch unseren Garten. Der Tag endete mit einem entspannten Spaziergang mit seinen beiden „Kollegen“ Emilio und Janosch.