Freitag, 31. Juli 2015

30.07.2015

Und schon wieder ist eine Woche vorbei....

Als wir heute pünktlich im Gruppenraum ankamen, erwartete uns zunächst nur Frau Schm.
Frau G., die wir vorher auf dem Flur trafen, kam gleich hinter uns her. Dann wurden nach und nach noch 6 weitere Bewohner(innen) gebracht, die Leo alle bereits kannten.
Frau Schm. war wie immer hellauf begeistert. Frau G. erzählte wieder von ihrem blonden Hovawart Eick von den Drei Seen. Frau R., die bisher noch nie gesprochen hat, sagte bei der Begrüßungsrunde mit Leckerchen (Möhren und Äpfel) plötzlich: "Der soll ja nicht verhungern!".
Herr G., der "englische Lord" - der sonst stets die Contenance wahrt - war regelrecht ausgelassen. Immer wieder rief er Leo zu sich und als das Versteckspiel mit dem Futterbeutel gemacht wurde, versteckte er diesen unter seiner Mütze auf dem Kopf.
Auch Frau D., die an fortgeschrittener Demenz leidet, bei den letzten Besuchen sehr unruhig war und den Raum immer wieder verließ, sprach Leo diesmal immer wieder an und streichelte ihn. Sie hat ihre anfängliche Angst komplett überwunden.
Und Frau R. machte wieder ihre Spielchen mit Leo, indem sie die Leckerchen oder den Futterbeutel besonders tief im Ärmel oder hinter dem Rücken versteckte.
Mit dem üblichen Ballspiel, der Futterbeutel-Suche und einer Leckerli-Straße waren die 45 Minuten ruckzuck vorbei.
Der erste Einzelbesuch am Bett führte uns dann zu der entzückenden Frau A. Sie war allerdings gerade beim Abendessen, so dass wir nicht lange stören wollten. Dennoch fiel ein kleines Stück Käsebrot für Leo ab, dass er schmatzend verspeiste.
Der zweite Einzelbesuch fand erneut bei Frau W. (94) statt. Die Wiedersehensfreude war groß - und die Sprüche, die sie machte, hatten es teilweise wieder in sich...;-)
Leider habe ich heute erfahren, dass sich das Seniorenzentrum aus Kostengründen nun doch gegen einen zweiten Hund, der die obere Etage besuchen sollte, entschieden hat. Wie schade!! Es wäre schön gewesen, mit einem "Hunde-Kollegen" und seinem Menschen zusammenzuarbeiten.....
Nun muss ich mit meiner Ansprechpartnerin des Seniorenzentrums im September erneut überlegen, wie wir die Besuchsdienste zukünftig möglichst optimal für alle Beteiligten gestalten...

Donnerstag, 30. Juli 2015

Besuchshunde unter sich.....

Gestern  war Mittwoch - es gab also keinen  Besuchsdienst!
Stattdessen waren Leo und seine beiden "Kollegen" Emilio und Janosch vom "Leben mit Tieren e. V." (und ihre Menschen) ganz enspannt am Feld unterwegs und haben sich intensiv ausgetauscht:


Donnerstag, 23. Juli 2015

Freudig erwartet!


Heute wurde Leo bereits von 3 Bewohnerinnen vor dem Eingang des Seniorenzentrums erwartet – eine davon rief schon von weitem nach Leo. Es war 15 Minuten vor dem Gruppenbesuch und Leo musste noch „seine Geschäfte erledigen“. Also winkte ich den Bewohnerinnen zu und rief, dass Leo gleich kommt. Trotzdem waren sie enttäuscht, als wir zunächst vorbeiliefen – und eine Bewohnerin dann meinte: „Das war er gar nicht…“.
Als wir zurückkamen, rief uns die Pflegedienstleitung zu: “Es  warten schon alle!“. Wir gingen schnell zum Auto und holten unsere „Diensttasche“.
Im Gruppenraum erwarteten uns 9 Bewohner(innen). Erstmals führte ich mit Leo den Besuchsdienst ohne Begleitung einer Mitarbeiterin oder einer Praktikantin durch. Frau Schm. fuhr – wie immer – nach wenigen Minuten mit ihrem Rollstuhl davon. Frau D. konnten Leo und ich diesmal eine Weile immer wieder ansprechen und einbeziehen, aber nach einiger Zeit wurde auch sie unruhig und ging. Die anderen Bewohner(innen) -  drei kannten uns noch nicht - erfreuten sich an Leo ausgiebig. Eine Bewohnerin hatte anfangs noch etwas Scheu – besonders beim Ballspiel wollte sie zunächst erst zuschauen. Aber beim 3. Versuch warf auch sie den Ball und fing zunehmend an, Fragen zu stellen.
Besonders schön fand ich diesmal, dass zwei noch recht aktive Bewohnerinnen, die anderen bei den Aktivitäten mit Leo unterstützten. Nur Frau Sch., die sich doch immer besonders intensiv und lautstark über Leo freut, fühlte sich zum Ende wieder nicht ausreichend beachtet…

Der anschließende Einzelbesuch fiel diesmal aus, weil Frau W. fest schlief und Frau S. nicht in ihrem Zimmer war. Stattdessen sind wir auf dem Gang noch zweimal Frau D. begegnet und haben mit ihr geplaudert – so gut es eben noch geht….


Beim Verlassen des Seniorenzentrums wurden wir wieder von der Leitung freundlichst verabschiedet. Irgendwie war das wieder eine „runde Sache“ heute :-)!

Zur Entspannung gab es nach dem Besuchsdienst noch einen gemeinsamen Spaziergang mit Leos Schwester Cookie.  Sie wird im August ein paar Tage zu uns „in Pension“ kommen und soll schon mal ein wenig Haus, Garten und Umgebung kennenlernen. Die beiden sehen sich regelmäßig und verstehen sich bestens:


Donnerstag, 16. Juli 2015

16.07.2015



Heute wurden wir bereits von 8 Bewohner(innen) erwartet. Die Mitarbeiter(innen)  des Seniorenzentrums waren „in Action“, weil sie das große Sommerfest für den nächsten Tag vorbereiteten. Also führten Leo und ich den Gruppenbesuchsdienst – im Beisein einer Schulpraktikantin- allein durch. Unter den 8 Bewohner(innen) waren zwei, die wir noch nicht kannten. Alle waren interessiert und zugewandt – aber diesmal auch besonders ruhig. Wir haben versucht, mit Leckerli-Begrüßungsrunde, Ballspiel, Futterdummy- und Leckerli-Verstecken alle Beteiligten „aus der Reserve zu locken“. Bei 3 Bewohnerinnen gelang dies ganz gut. Ich hatte heute jedoch verstärkt das Gefühl, wieder mehr die „Entertainerin“ spielen zu müssen. Außerdem war ich nicht sicher, ob wir allen “gerecht“ werden konnten…. Leo hatte diese Probleme wohl nicht: er hat seine Leckerlis „kassiert“, das Ballspiel genossen und freudig den Futterdummy und Leckerlis gesucht. Seine Aufmerksamkeit richtete sich mal auf die eine und mal auf die anderen Bewohnerin – aber natürlich nicht auf alle gleichmäßig verteilt…..
Nach dem Gruppenbesuch haben wir noch eine Bewohnerin im Rollstuhl in ihre WG gebracht. Drei weitere Bewohner(innen) begleiteten uns in ihren Rollstühlen bzw. mit ihren Rollatoren.  Leo inspiziert inzwischen in der Regel meist die Körbe der Rollatoren nach möglicherweise Essbarem …;-) Rollstühle und Rollatoren sind inzwischen für ihn „die normalste Sache der Welt“ und absolut positiv verknüpft.
Anschließend besuchten wir erneut die 94-jährige Frau W. in ihrem Zimmer.  Sie freute sich wieder sehr über Leo, erzählte über ihre Hunde und ihren Sohn und machte herzliche und „herzhafte“ Sprüche…. ;-?
Wir sollen unbedingt wiederkommen – aber „nur mit dem Hund!“

Dienstag, 14. Juli 2015

Kleine Episode außerhalb des Besuchsdienstes



Heute Abend waren Leo und ich auf unserem Abendspaziergang. Wir kamen an einem Grundstück vorbei – und plötzlich rief eine  Frau: „Das ist doch Leo, aus dem Seniorenheim!“
Und sie öffnete gleich das Gartentor, um ihre ca. 11 Jahre alte Hündin - vor 2 Jahren von einer Tierschutzorganisation vermittelt – heraus zu lassen. Na ja, wenn man davon absieht, dass nicht jeder Besuchs-/Therapiehund „automatisch“ mit anderen Hunden verträglich sein muss, war es OK, da die Hündin sehr zurückhaltend und ängstlich war. Da Leo absolut unaufdringlich und respektvoll gegenüber „der Damenwelt“ ist, beschnupperten sich die beiden schließlich ganz vorsichtig.
Die Frau erzählte mir dann, wie toll sie unsere Arbeit im Seniorenheim findet und dass ihre Mutter, die dort Bewohnerin ist,  immer ganz begeistert vom Hundebesuch erzählt. Ihre Hündin sei leider zu ängstlich dafür.
Es war das erste Mal, dass Leo -  als Besuchshund -  auch außerhalb des Seniorenzentrums erkannt wurde. Ich war schon ein bissel stolz….

Donnerstag, 9. Juli 2015

Immer wieder anders…



Unser heutiger Besuch im Seniorenzentrum war nicht so  ganz einfach...
Als wir pünktlich im Gruppenbesuchsraum ankamen, erwarteten uns zunächst nur zwei Besucherinnen – eine davon, Frau H., bereits im späten Demenzstadium, und absolut abwesend wirkend, sowie Frau B.  - und keine Ansprechpartnerin der Einrichtung.
Diese kam nach ein paar Minuten, nahm mich beiseite und erklärte mir, dass im Seniorenzentrum gerade Krisenstimmung aufgrund von absolutem Personalengpass und akutem Notfall einer Pflegefachkraft herrsche, so dass sie beim Besuchsdienst leider nicht dabei sein könne.
Kurz danach kamen noch Frau D. und Herr R. in Begleitung einer Schulpraktikantin.
Frau D. war heute wieder voller Unruhe, wollte sich nicht setzen und immer wieder gehen. Nach mehreren Versuchen wurde sie von der Praktikantin wieder in ihre Wohngemeinschaft gebracht.
Auch Herr R. war heute bereits nach kurzer Zeit ziemlich unruhig – er wollte immer wieder los „zu seiner Frau“. Er ließ sich zwar mehrfach von Leo ablenken und freute sich auch immer wieder über jeden Kontakt zu ihm – aber zum Ende der Besuchsstunde war auch er nicht mehr aufzuhalten….
Frau Schm. war wieder überaus begeistert von Leo. Sie liebt Hunde und Katzen über alles. Aber sie fordert auch gern  die volle Aufmerksamkeit und wollte sie heute absolut nicht mit Herrn R. teilen….. Auch sie verließ daraufhin irgendwann mit ihrem Rollator die Gruppe….
Ganz geduldig und zugewandt war nur Frau B. Sie fragte viel zu Leo und beobachtete sehr genau.
Frau H. wirkte lange Zeit abwesend. Immer wieder haben Leo und ich versucht, Kontakt aufzunehmen. Und irgendwann hat sie auch darauf reagiert, wenn Leo Leckerlis von ihrem Bein holte oder wenn ich ihr den Ball in den Schoß legte. Sie streckte die Hand langsam in Richtung Leo oder Ball und fing an vor sich hin zu murmeln.
Kurz vor dem Ende des Gruppenbesuchs kam dann noch Frau R. Sie entschuldigte sich – sie hatte verschlafen. Umso aktiver wurde sie – als alle anderen, bis auf Frau H. , die Gruppe bereits verlassen hatten. Sie versteckte mit Begeisterung den Futterdummy und Leckerlis um sich herum. Wir hatten Mühe, den Besuch zu beenden. Anstatt des Einzelbesuchs am Bett, der heute aufgrund der Krisensituation im Seniorenzentrum ausfiel, haben wir Frau R. dann noch zurück in ihre Wohngemeinschaft begleitet – während die Schulpraktikantin Frau H. zurück in ihr Zimmer brachte.

Der Besuch im Seniorenzentrum war heute aufgrund der großen Unruhe aller Beteiligten besonders anstrengend. Die Versuche, die Aufmerksamkeit der einzelnen, so unterschiedlichen Bewohner zu gewinnen und eine gewisse Zeit zu erhalten, brauchten viel Einfühlungsvermögen und Energie. Leo kam damit besser zurecht als ich. Aber er bekam ja auch – wie gewohnt - vieeele Leckerlis und Streicheleinheiten! Mal sehen, was uns in der nächsten Woche erwartet....